Ortsteile
Die Ortsteile der Gemeinde Hausen – eine kleine Übersicht in alphabetischer Reihenfolge (zusammengestellt von Helmut Köppl, 2022):
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Birnbach
Birnbach liegt etwa einen Kilometer östlich vom Ortsrand Saladorf.
Das Gut Birnbach wird erstmals 1125 erwähnt. Wie häufig wurde der Name sehr unterschiedlich, nach Gehör, geschrieben.
In den Wäldern nördlich des Gehöftes sind Altwege zu finden, die möglicherweise bis in die Römerzeit zurückreichen.
In Birnbach wurde auch der begehrte Hornstein abgebaut. Zwischen Saladorf und Birnbach entdeckte man ein Tonvorkommen, das 1957 terrassenförmig abgebaut wurde. Als jedoch das einsickernde Grundwasser zuviel wurde, musste der Tonabbau wieder aufgegeben werden.
Buch
In der Bibliothek des ehemaligen Reichsstiftes St. Emmeram wird eine Urkunde aus dem Jahre 879 verwahrt, in der Buch urkundlich erwähnt wird. Es ging hierbei um einen Grundstückstausch.
Der Weiler Buch hat auch eine kleine Kirche, die ursprünglich aus Holz bestand und vermutlich im Mittelalter neu in Stein erbaut wurde. Sie ist Petrus dem Patron der Reuigen, Büßenden und Beichtenden geweiht.
Mittelalterliche und frühneuzeitliche Funde wurden im Bereich der Kirche in Buch entdeckt, darunter die Spuren von Vorgängerbauten bzw. älteren Bauphasen.
Im Zweiten Weltkrieg musste die Glocke zum Einschmelzen abgegeben werden. Die jeweils nach Kriegsende in den Glockenfriedhöfen verbliebenen (noch nicht eingeschmolzenen) Glocken wurden nach Möglichkeit wieder zum ursprünglichen Ort zurückgeführt. Darunter war die Kirchenglocke von Buch, die glücklicherweise 1949 zurück kam. Heute hängen zwei kleine Glocken im Giebelreiter.
Dietenhofen
Das Dorf Dietenhofen liegt auf Herrnwahlthanner Flur. Die Endung hoven, hofen weist auf einen Einzelhof oder auf eine Gruppe von Bauernhöfen hin und ist für die Zeit des frühmittelalterlichen Siedlungsausbaus der fränkischen Landnahme in der Karolingerzeit (5. bis 8. Jahrhundert) bezeichnend.
In der Mitte des Ortes steht auf einer kleinen Anhöhe die Kirche St. Johannes dem Evangelisten sowie dem Täufer.
Esper
Der vorbeifließende Esperbach, der ebenfalls nach dem Namen der Futterpflanze benannt ist, war dann auch der Namensgeber für diese Einöde bei Großmuß.
In Esper befand sich einst der Abdecker. Die Bauern waren verpflichtet, sämtliche Tierkadaver an den Abdecker zu übergeben.
In der Matrikel des Bistums Regensburg von 1838 ist Esper mit 8 Seelen aufgeführt.
Frauenwahl
Nicht weit von Herrnwahl liegt Frauenwahl. Urkundlich wird dieser Ort bereits im 8. Jahr-hundert genannt.
Nach der Sage soll sich dort einst ein Frauenkloster befunden haben. Alte Urkunden geben hierfür jedoch keine Anhaltspunkte. In Frauenwahl findet man einen Sühnestein aus dem Jahre 1609. Dieser Sühnestein oder Sühnekreuz ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Gedenkstein, der, wie der Name sagt, zur Sühne für einen begangenen Mord oder eines Totschlags errichtet wurde.
Großmuß
Ein Engilfrid de Mussa erscheint so um 1070 – 1095 in einer Traditionsurkunde des Klosters St. Emmeram. Das Wort mussa steht im Althochdeutschen für Sumpf. Hier befand sich demnach ein großer Sumpf oder auch ein großes Moos.
Die Kirche wurde dem hl. Georg geweiht. Dort fand man mittelalterliche und frühneuzeitliche Nachweise, darunter die Spuren von Vorgängerbauten bzw. älteren Bauphasen.
Historiker sind sich einig, dass dort wo eine Georgskirche (oder eine Jakobs- oder eine Nikolauskirche) steht, ausnahmslos immer auch ein Pilgerweg vorbeiführte.
Großmuß hatte seit 1818 eine eigene Gemeindeverwaltung und eine Schule. In der Gebietsreform 1978 wurde Großmuß Bestandteil der neuen Gemeinde Hausen.
Hausen
In der näheren und weiteren Umgebung der Hausener Kirche und in Saladorf sind Lesefunde des älteren Neolithikums (Steinzeit) sowie Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung bzw. vorgeschichtliche Siedlungsfunde verzeichnet.
Die Römer, bauten einst befestigte Straßen im Gegensatz zu den Naturstraßen. So soll auch von Paring kommend über Hausen einst eine Römerstraße nach Saal zu dem dortigen Burgus entstanden sein. Als die Römer etwa 476 n. Chr. wieder abzogen, war das Land einige Jahrzehnte herrenlos bis die Bajuwaren das Land übernahmen.
Entlang der bestehenden Straßen, die natürlich anders als heute beschaffen waren, siedelten sich Handwerker und Taverner an. Schmiede, Wagner und Wirtschaften fanden ein Auskommen.
Der Ursprung der späteren Ortschaft Hausen – zunächst in Form einiger Häuser – könnte in dieser Zeit zu suchen sein.
Das Land war kaum besiedelt und für die wenigen Dörfer und Ansiedlungen gab es noch keine eigenen Namen. „bȋ den husun“ genügte in der damaligen Sprache um die Siedlung geographisch zu beschreiben. Dies bedeutete „bei den Häusern“, woraus sich im Lauf der Zeit der Ortsname Hausen bildete.
Hausen ist der häufigste Ortsname in Deutschland.
963 bis 1020, so genau lässt sich dies nicht bestimmen, gibt ein Graf Wernher beim Eintritt zweier seiner Töchter ins Kloster der Aposteln St. Peter und Paul in Regensburg sieben Huben sowie einen halben Anteil an die Kirche in Hausen. 14 Dienstleute wurden mit dazu „geschenkt“.
Über die Jahrhunderte finden sich zahlreiche urkundliche Erwähnungen in den Urkunden der Klöster Rohr, Paring, Obermünster, Niedermünster und natürlich St. Emmeram.
Pest, Seuchen, Krankheiten, Unwetter und Kriege mussten die Bewohner, wie andernorts auch, überstehen.
Die Kirche in Hausen ist Unsere Lieben Frau geweiht. Sie wurde Mitte der 1980er Jahre neu gebaut, nur der Kirchturm blieb stehen. Der Kirchturm der katholischen Kirche, zugleich Chorturm, mit einer Zwiebelhaube stammt aus der Barockzeit, ist im Kern aber mittelalterlich.
Hausen war eine sogenannte offene Hofmark, da die Hofstellen unterschiedliche Grundherren hatten. Der letzte Hofmarksbesitzer war Wiguläus Xaverius Aloysius Freiherr von Kreittmayr.Der bayerische Rechtswissenschaftler und kurfürstlich bayerischer Wirklicher Geheimer Staatskanzler heiratete in Offenstetten ein. Bei dieser Herrschaft verblieb Hausen bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Als die österreichische Armee 1809 in Süddeutschland unter Erzherzog Karl einfiel, leitete Napoleon persönlich den Gegenschlag. Mit dem Gefecht bei Hausen, genauer zwischen Hausen und Teugn, begann am 19. April eine blutige Schlacht, die an diesem Tag unter hohen Verlusten auf beiden Seiten noch einigermaßen unentschieden ausging. Hausen und Saladorf gerieten direkt in die Kampfhandlungen.
1907/8 wurde die Schule in Hausen neu gebaut und 1908 eingeweiht. Sie ist heute noch, immer wieder modernisiert, in „Betrieb“.
Mit der Planung einer Autobahnverbindung von Regensburg aus in Richtung München wurde bereits anfangs der dreißiger Jahre begonnen. 1936 führte man die ersten Bauarbeiten aus, die jedoch kriegsbedingt im Jahre 1940 eingestellt wurden.
1984 war die Bundesautobahn A93, Abschnitt Pentling – Bachl die größte Autobahnbaustelle im ostbayerischen Raum. Nach vier Jahrzehnten sah die Autobahn einer Fertigstellung entgegen. Die Gemeinde, der man jahrzehntelang ein Provisorium für die unterbrochene Verkehrsverbindung nach Langquaid zumutete, bekam in Hausen eine eigene Ausfahrt.
1978 wurde die Gemeindegebietsform durchgeführt. Die bisher eigenständigen Gemeinden Hausen, Herrnwahlthann und Großmuß mit den zugehörigen Gemarkungen wurden zur Gemeinde Hausen zusammengelegt. Zudem gründete man zusammen mit Langquaid und Herrngiersdorf eine Verwaltungsgemeinschaft.
Herrnwahl
In frühen Dokumenten hieß die Einöde Wald, Waldt oder Walt. Um 1071 schenkte der Regensburger Burggraf Heinrich dem Kloster St. Emmeram das Gut und es wurde zum Pfarrsitz bestimmt. Die Pfarrkirche, eher eine Kapelle, befand sich ebenfalls dort. Pfarrer Hugo von Wald soll der Gründer gewesen sein. Ein päpstliches Privileg wurde ausgestellt, und die Erträge der Pfarrei kamen dem Kloster St. Emmeram zugute.
1633/34, wurde im 30jährigen Krieg der Pfarrhof durch Feindeshand niedergebrannt, mit Klostermitteln wieder aufgebaut und 1685 brannte der Pfarrhof ein weiteres Mal bis auf die Grundmauern nieder. Er wurde wiederum aufgebaut und 1690 eingeweiht. Auch die Hofgebäude mussten im Anschluss neu gebaut werden.
Nicht genug, im Jahre 1736 brannte der Pfarrhof ein drittes Mal ab.
Der Pfarrsitz blieb hier in Herrnwahl bis 1857. Das neue Pfarrhaus wurde bereits in Thann erbaut und in diesem Jahr dann der Pfarrsitz dorthin verlegt.
Herrnwahlthann
1901 wurde der Ort Thann/Tann in Herrnwahlthann umbenannt um Verwechslungen mit anderen gleichnamigen Ortschaften zu vermeiden. Noch heute wird im Sprachgebrauch jedoch meist die frühere Form des Ortsnamen benutzt. Heute ist Herrnwahlthann Teil der Gemeinde Hausen, die im sogenannten Donaugau liegt. Der Donaugau ist eine der bedeutendsten geographischen Gegenden des bayerischen Frühmittelalters. Hier ist das Kernsiedelland der Bajuwaren.
Der Wortteil –thann weist darauf hin, dass die Gegend einst aus einem Tannenwald bestand. Herrnwahl wurde vom ehemaligen Pfarrsitz übernommen und leitet sich vermutlich von einer früheren romanischen Besiedelung ab. Die Kelten, die hier sesshaft waren, wurden von den Bajuwaren Walchen genannt. Irgendwann geriet der Ursprung des Namens in Vergessenheit, und aus Wahl wurde Wald (Waldt).
Bei Bauarbeiten wurde eine Siedlung des Neolithikums (Jungsteinzeit, 5 000 – 2000 v. Chr.) entdeckt sowie der Bronze- und Urnenfelderzeit (1300 v. Chr. bis 800 v. Chr.) mit einem Gräberfeld der älteren Urnenfelderzeit.
Urkundlich erwähnt wurde Thann erstmals 863/864 als Tanna monachorum oderMönschsthann.
Die Besitzungen in ,,Tanne“ wurden 1138/39 dem Kloster St. Emmeram zu Regensburg geschenkt.
Die Pfarrkirche ist St. Andreas geweiht. Zahlreiche weitere Heilige leisten ihm Gesellschaft.
Auf dem stillgelegten Kamin der 1829 genehmigten Brauerei nisten heute Störche. Übernachtungsmöglichkeiten sind übrigens auch in der umgebauten ehemaligen Brauerei vorhanden sowie ein Gasthaus.
Im Ort ist die Kindertagesstätte der Gemeinde untergebracht. Der gemeindliche Wertstoffhof ist in diesem Ortsteil außerdem zu finden.
Kreuth
Im Urkataster gibt es nur einen Flurnamen namens „Kreith“. Die Hofstelle, die (nach 1835) dort gebaut wurde, bekam dann auch diesen Flurnamen, heute aber Kreuth geschrieben, zugeteilt. Der Name „Kreuth“ bedeutet so viel wie „das Gerodete/das Gereutete“.
Der Esperbach fließt ebenfalls an Kreuth vorbei.
Nicht weit entfernt, bereits zu Saal an der Donau-Kleingiersdorf gehörend, befindet sich eine keltische Viereckschanze, von der Wall- und Grabenreste gut erkennbar sind.
Naffenhofen
Naffenhofen liegt an der heutigen St 2144, die einer ehemaligen Römerstraße folgt und als Ochsenstraße im Mittelalter bedeutsam wurde. Damals trieb man wegen dem zunehmenden Fleischbedarf Ochsen in Herden von 50 – 150 Tieren, die von 4 – 6 Treibern begleitet wurden, von Ungarn bis Ingolstadt und Augsburg.
Der kleine Ort auf der Thanner Gemarkung wird ins 9./10. Jahrhundert datiert, könnte aber auch schon älter sein, dafür spricht das Grundwort –hofen. Die Siedlung dürfte als Einzelgehöft angelegt worden sein. Über die Zeit waren nur zwei Anwesen verzeichnet, heute sind es mehrere. Dominant ist das von der Straße zu sehende Bauernhaus, ein eingeschossiger Satteldachbau, hofseitig mit Greddach und Zwerchgiebel zu beiden Traufseiten, Die Hölzer und damit das Gebäude konnte man auf 1863 bestimmen.
Zwischen der neuen und alten Ochsenstraße steht eine Ortskapelle, ein kleiner Satteldachbau mit halbrunder Apsis und Dachreiter, so um 1832. Die Wegekapelle ist der schmerzhaften Mutter Gottes geweiht (?).
Von Naffenhofen führt ein unbefestigtes Straßl nach Herrnwahlthann, größtenteils durch den Wald.
Obersippenau
Ca. 1835 als das Land vermessen wurde, besaß Sebastian Häusler aus Sippenau im heutigen Obersippenau eine Hofstelle die Häuslerhof (Häuslhof laut Urkataster)) genannt.
Obersippenau liegt auf Herrnwahlthanner Flur und befindet sich westlich unweit von Schoissenkager.
Saladorf
Das häufigste Grundwort des Mittelalters ist –dorf und weist auf eine erste Besiedelung in der Karolingerzeit (751 bis 911) hin. In einer Urkunde taucht Saladorf das erste Mal 1040 auf. Ein Marchart de Sallerdorff, ein Edelmann, wird als Siegelzeuge in einer Schenkungsnotiz des Weltenburger Klosters erwähnt.
Da ganz früher der Feckinger Bach Salla hieß, dürfte als Namensgebung Dorf an der Salla zugrunde liegen. Die Schreibweisen von Saladorf sind sehr vielfältig.
Vor etwa 300 Jahren erlangte Saladorf (und auch Hausen) eine gewisse Bekanntheit, besonders als von Kurfürst Maximilian die Porzellanfabrik in Nymphenburg gegründet wurde. Aus Saladorf bezog man nämlich Rohstoffe für diese weltberühmte Porzellan-Manufaktur in Nymphenburg, damals noch ein Vorort von München.
Zudem wurden Tone, als Farberde bezeichnet, zur Farbgewinnung abgebaut. Hier waren es weiße und gelbe (ocker in unterschiedlichen Farbtönungen) Farberden, die gewonnen wurden.
Fünfzehn Tongruben gab es in Saladorf im 19. Jahrhundert.
Saladorf ist heute eng an Hausen geknüpft, hat aber eine eigene Geschichte. Ein neues Baugebiet entstand hier vor einigen Jahren und ein weiteres wird demnächst fertig gestellt.
Bekanntlich befand sich im nahen Arnhofen bei Abensberg ein steinzeitliches Bergwerk, das eines der größten seiner Art in Mitteleuropa war. Hier wurde der begehrte Feuerstein abgebaut.
Bemerkenswerterweise finden sich nördlich Saladorf zahlreiche Reste bearbeiteter Feuersteine aus eben diesen Vorkommen. Dies lässt den Schluss zu, dass sich am heutigen Dorfrand auch eine frühsteinzeitliche Siedlung befand, auch wenn bisher keine Spuren von Gebäuden nachgewiesen werden konnten. Die steinzeitlichen Bewohner haben die Feuersteine, Knollen oder fladenförmig, ausgegraben, vorsortiert und in ihre jeweilige Siedlung zur Bearbeitung gebracht. So auch höchstwahrscheinlich hier nach Saladorf. Dort haben sie den Hornstein über Jahrhunderte zu Werkzeugen verarbeitet, für den Eigenbedarf und auch um ein begehrtes Handelsprodukt zu schaffen.
Schafreut
Schafreut ist eine Rodungsinsel, die zugunsten von Weideland für Schafe angelegt wurde. Der Ortsname kann auf das 9. Jahrhundert zurückgeführt werden. Aus dem Urbarsbuch des Kastenamtes Kelheim von 1580 geht hervor, dass Schafreut dem „Closter Sanndt Haimeran“ zu Regensburg den „grundtzinß“ entrichten musste, aber dem Kastenvogtgericht unterstand.
Schafreut gehörte zur Schranne Thann.
Schoissenkager
Mit Kager, althochdeutsch chagara, bezeichnete man eine besondere Art der Umzäunung. Das konnte ein Pfahlwerk, dichtes Gesträuch, oder auch ein lebender Zaun gewesen sein. Die Kager, die alte Schreibweise gebraucht stets die weibliche Form, wurde ursprünglich nur für die Umfriedung gebraucht. Die Bezeichnung dehnte sich allmählich auch auf den Platz aus und schließlich auf eine darauf befindliche Siedlung.
Weder das Salbuch von Pfarrer Werder von 1474, noch die Hauptsteuerbeschreibung 1612/1720 kennt den Einödhof. 1838 ist in der Matrikel des Bistums Regensburg die Einöde als Kager aufgeführt.
Joseph von Hazzi aus Abensberg verfasste u. a, die mehrbändige Reihe unter Statistische Aufschlüsse ueber das Herzogthum Baiern. Darin erwähnt er 1807: ,,… zum Landgericht Kelheim gehört auch Kager, die Schoißing genannt“. Daraus wurde der Schoißingerhof, woraus der heutige Name Schoissenkager entstand.
Sippenau
Sippenau liegt an einem Teilstück an der alten Saaler Straße nahe Hausen. Der Name weist auf ein nasses Land (-au = feuchte Niederung) hin und geht auf eine Siedlung aus dem 10. Jahrhundert zurück, wobei „sippen“ soviel wie stinken bedeutet.
Das Sippenauer Moor gehört teilweise zur Gemeinde Hausen und teilweise zu Saal a. d. Donau. Es ist ein Niedermoor mit Streuwiesen, Schilfarealen und lichten Gehölzen. Es wachsen Orchideenarten dort und im Frühjahr blühen unzählige Frühjahrsknotenblumen. Karstquellen speisen das Moor. Das Grundwasser ist durch einen Torfkörper der sich nach der letzten Eiszeit bildete ziemlich schwefelhaltig. Man riecht es intensiv.
Anfang des 19. Jahrhundert befanden sich in Sippenau vier Häuser. Adam Riepl hatte die reale Müllergerechtigkeit. „Die hat nur einen Gang und leidet oft längere Zeit an Wasser. Sie steht dann still,“ heißt es im Gewerbekataster. Die Mühle existiert heute nicht mehr.
Weinberg
Die Einöde Weinberg, heute mit zwei Häusern ist vergleichsweise jung.
Weinberg wird 1808 bei der ersten Vermessung noch nicht im sogenannten Steuerdistrikt Thann benannt. Im Liquidationsprotokoll von 1828 bestand aber bereits die Siedlung Weinberg, die dem nahen Weiler Buch zugeordnet wurde. Spätere Änderungen nach der Uraufnahme wurden in roter Farbe in den Liquidationsplänen nachgetragen.
Als dort eine Hofstelle zu Beginn des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, benannte man sie nach dem gleichnamigen Flurnamen, der schon länger existierte.
Der Name Weinberg deutet darauf hin, dass hier einst ein Wingert gestanden hat. Die nach Süden gerichtete Hanglage spricht dafür. Eine Bestätigung für diese Vermutung findet sich 1737 in einer Beschreibung der Pfarrei zu den Gebühreneinnahmen all seiner zugeordneten Höfe.
Der Weinbau wurde irgendwann eingestellt.